Hier informieren wir regelmäßig über Aktivitäten der Kreise und des Bezirks.
Die Bundeswehr hat Nachwuchsprobleme und muss für Akzeptanz in der Bevölkerung werben. Dies wurde auch bei der Werbeveranstaltung am 13. Juni in Fritzlar deutlich. Die Besucherzahl blieb weit hinter den erwarteten 100.000 Besuchern zurück (allerhöchstens die Hälfte), die Gegenveranstaltungen der ca. 30 Friedensaktivistinnen wurden neugierig verfolgt und von etlichen positiv kommentiert.
Die Insassen der Busse lasen fast alle die mitgebrachten Transparente, viele mit zustimmenden Gesten. Ein Eiswagen versorgte die Friedensaktivistinnen solidarisch und kostenlos. Es gab weitaus mehr positive Kommentare von Passantinnen, als pöbelnde oder negative. Schätzungsweise 30% kamen aus purer Neugier und nahmen die Flugblätter, Aufkleber und Luftballons, insbesondere die Kinder, wenn sie von dem Bundeswehrgelände gehen durften. Das Klima dort und die Mienen der Besucherinnen waren eher starr und düster, die Musik grauenhaft, die Animation fast durchgängig militant.
Die Aktionen mussten ca. 300m entfernt vom Gelände stattfinden, auf dem Bundeswehrgelände selbst durfte kein Stand stehen. Erst nach „Drohung“ mit der Presse wurde ein Standort für den Infostand in relativer Nähe zugewiesen, sonst wäre man in der ca. 1,5 km entfernt liegenden Altstadt verfrachtet worden.
Am Morgen erhielten die Friedensaktivistinnen Besuch von der Kripo, die unter Androhung der Auflösung des Standes ermahnte, nicht in die Nähe des Geländes zu gehen.
Das hessische Fernsehen (hr extra) berichtete hingegen begeistert von der Technik und jedem Detail, filmte aber auch den Stand und Frank Skischus vom Kasseler Friedensforum durfte auch ein Statement abgeben. Immerhin.
Claudia Reimer