Hier informieren wir regelmäßig über Aktivitäten der Kreise und des Bezirks.
Am 24. Mai waren über 800 Schülerinnen und Schüler auf der Straße mit guten Reden, Beiträgen und Aktionen. Laut, stimmungsvoll und voll echter Wut. Wut kann man zur Kraft umwandeln und dann organisieren. Karl Marx hätte sich der Demo heute angeschlossen!
Die DKP Gießen hat folgenden Flyer verteilt. „Selbst eine ganze Gesellschaft, eine Nation, ja alle gleichzeitigen Gesellschaften zusammengenommen sind nicht Eigentümer der Erde. Sie sind nur ihre Besitzer, ihre Nutznießer, und haben sie als boni patres familias (gute Familienväter) den nachfolgenden Generationen verbessert zu hinterlassen“ Dieses Zitat ist von Karl Marx- vor 150 Jahren!!! Was die kapitalistischen Gesellschaften tun, ist genau das Gegenteil von „verbessert hinterlassen“.
Wenn sich nicht bald alles entscheidend ändert, wird den kommenden Generationen eine überhitzte, artenarme und vermüllte Erde übergeben. Obwohl die verantwortlichen Politiker das wissen, machen sie seit 30 Jahren immer dasselbe: auf internationalen Konferenzen beschließen sie große Ziele, die in 10, 20 oder 30 Jahren erreicht werden sollen. Heute oder morgen tun sie aber fast nichts oder nur Symbolisches. Den wirklich Mächtigen, den internationalen Konzernen, geht es vor allem um kurzzeitigen Profit. Der ist am besten zu erreichen mit Wachstum – mehr Produktion, mehr Energie, mehr Rohstoffverbrauch. Ihre Geologen erschließen immer neue Lagerstätten, Kohle, Öl, Erdgas, Metalle, Seltene Erden und was die moderne Technik so braucht. Was erschlossen ist, wird auch gefördert, auch wenn längst klar ist, dass es besser für die Erde wäre, wenn das meiste davon dort bleibt wo es ist. Sie finden immer wieder Wissenschaftler, die das begründen und Politiker, die es zulassen. Manche träumen von einem „Grünen Kapitalismus“. Natürlich lässt sich auch mit alternativen Energien, Recycling und ressourcenschonender Produktion Geld verdienen, clevere Manager planen sowas in ihr Programm ein. Profitgesteuert und wachstumsorientiert wird das aber auch nur zu Umweltzerstörungen führen.
Zu den größten Gefährdern der Zukunft der Erde gehören Rüstung und Krieg. Die ungehemmte Aufrüstung verschwendet nicht nur Unmengen Rohstoffe, Arbeitskraft und Wissen, sondern gefährdet die Zukunft der Menschheit. Eigentlich müsste das ganze System grundlegend geändert werden. Aber auch wenn das noch unmöglich erscheint, ist das kein Grund aufzugeben. Mit genügend Druck lässt sich vielleicht doch etwas verbessern und ein Systemwechsel vorbereiten. Deswegen: Immer weiter streiken und demonstrieren! Nicht mit Plänen für 2030 oder später zufrieden sein, sondern Änderungen für sofort fordern! !! Ideen für eine bessere Welt gibt es genug !! (Gernot Linhart)
Greta Thunberg auf der UN-Klimakonferenz 2018: „Sie sprechen immer davon weiterzumachen mit denselben schlechten Ideen, die uns in diese Misere gebracht haben. Sie sind nicht erwachsen genug, um das so zu formulieren. Selbst diese Bürde überlassen sie uns Kindern. Mir geht es nicht darum, bekannt zu sein. Mir geht es um Klimagerechtigkeit und um einen lebenswerten Planeten. Unsere Zivilisation wird für die Chancen einer kleinen Gruppe von Menschen geopfert, die immer mehr Geld verdienen wollen. Unsere Biosphäre wird geopfert, damit reiche Menschen in Ländern wie meinem in Luxus leben können. Es sind die Leiden der Vielen, die für den Luxus der Wenigen bezahlen. (…) Wir können eine Krise nicht lösen, ohne sie als eine Krise zu behandeln. Wir müssen die fossilen Brennstoffe im Boden lassen. Wir müssen den Focus auf Gerechtigkeit lenken. Wenn es unmöglich ist, Lösungen im bestehenden System zu finden, sollten wir das System an sich ändern.
Wir sind nicht hierhergekommen, um vor Weltpolitikern darum zu betteln, dass sie sich kümmern. Sie haben uns in der Vergangenheit ignoriert und sie werden uns wieder ignorieren. Uns gehen langsam die Ausreden aus, uns läuft die Zeit davon! Wir sind hierhergekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass ein Wandel kommen wird, egal ob sie es wollen oder nicht. Die wirkliche Macht gehört den Menschen.“
Martina Lennartz (veröffentlicht in: Gießener Zeitung, 24.5.19)