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Am Donnerstag, dem 29. Oktober, stand der Antrag, in der Plockstraße das Ensemble geehrter Antifaschistinnen mit einer Stele für Ria Deeg zu ergänzen, erneut auf der Tagesordnung des Ausschusses für Schule, Bildung und Kultur.

Nachdem die Stadt 2015 beschlossen hatte, dass erst 20 Jahre nach ihrem Tod (bis dahin reichten 10 Jahre) Menschen in Gießen geehrt werden können, hatte Michael Beltz (DKP) für die Fraktion Gießener Linke diesen Antrag wieder eingebracht. (vgl. Beitrag „Antrag zur Ehrung von Ria Deeg“ am 15.10. in der GZ)

Die Beratung dauerte nur wenige Minuten mit dem Ergebnis:

darüber solle die entsprechende Kommission befinden, die für die Benennung von Straßen und nun auch für allgemeine Ehrungen zuständig sei.

Stadtverordnete Janzen (SPD) hatte den Änderungs-Antrag gestellt, ihr schlossen sich FDP und Freie Wähler an. Stadtverordnete Wagener (CDU), die noch 2011 gesagt hatte, „bei ihr renne man mit dieser Ehrung offene Türen ein“, um dann doch – damals wie jetzt – dagegen zu stimmen, schwieg, ebenso der Vertreter der Grünen.

Besonders hatte sich OB Grabe-Bolz ins Zeug gelegt für diese abermalige Verschiebung und betont, dies sei keine Vorwegnahme und darüber werde bald entschieden. Aber es gebe sooo viele Vorschläge für das Aufstellen von Köpfen und Ehrungen, da sei es angebracht, dass ein Gremium vorab prüfe.

Abgesehen davon, dass diese Behauptung bezweifelt werden darf, muss festgestellt werden:
Es gibt in Gießen keine andere Antifaschistin, die sich mehr Verdienste im Kampf gegen den Hitler-Faschismus erworben hat und dafür ins Zuchthaus gesperrt wurde, als Ria Deeg. Dafür bedarf es keine Prüfung durch eine „Fachkommission“. Das können hunderte Gießener Schülerinnen und Schüler bestätigen, die Ria Deeg als Zeitzeugin zu sich eingeladen haben. Das Ensemble Gießener Antifaschistinnen ist ohne sie unvollkommen.

Zu Recht sprach Michael Beltz von einem beschämenden „Verschiebebahnhof“, auch wenn StV. Bietz dies „unfreundlich“ findet. Für diese peinliche Vorgehensweise mit Tricksereien und Mauscheleien sind deutlichere Worte vonnöten.

Am 12. November wird die Stadtverordnetenversammlung über den Antrag beraten.

Erika Beltz